Eigenanteile springen über die 2.400 €-Grenze
Die Berechnungen des wissenschaftlichen Institutes der AOK (WidO) ergeben, dass die Eigenanteile für die Bewohner vollstationärer Einrichtungen weiter steigen und nun auch bundesweit im Schnitt die Marke von 2.400 € geknackt haben. Dafür würde man ein Luxusappartement in einer deutschen Großstadt mieten können. In Baden Württemberg liegt der Durchschnitt des Eigenanteils bei Pflegegrad 3 sogar bei 2900 € !
Doch die Realität für Heimbewohner sieht geringfügig anders aus: Im Pflegeheim gibt es Essen und Trinken für eine Tagespauschale von 3 – 5 Euro, gelegentlich sieht man gestresstes und gehetztes Personal während man im 16-Quadratmeter-Zimmer mit Blick auf die graue Wand residiert.
Dabei gehen nicht einmal 1.000 € für die Pflege drauf. Für Unterkunft und Verpflegung sind durchschnittlich 977 € pro Monat fällig, für Investitionskosten noch 497 Euro. Wie gesagt – hierbei handelt es sich um Durchschnittswerte in Deutschland. Die Gesamtkosten für einen Heimplatz liegen übrigens bei 4.701 € im Monat.
Die Spanne der Zuzahlung zwischen den Bundesländern liegt bei 1.965 € (Sachsen-Anhalt) bis 2858 € (Nordrhein-Westfalen). Laut WIdO dürfte der Aufwärtstrend bei den Zuzahlungen anhalten. Vor allem Tariferhöhungen bei der Entlohnung der Pflegekräfte spielen hier eine Rolle.
Würde man von einem moderaten Anstieg der Zuzahlungen um zehn Prozent pro Jahr ausgehen, so lägen die Eigenanteile bis zur nächsten planmäßigen Bundestagswahl im Jahr 2029 schon bei über 3.800 € pro Monat. Ohne eine tiefgreifende Pflegereform – die nicht kommen wird – dürfte sich der Trend weiter verstetigen.